AN Nr. 19: Kulturwille der SS

Zur bevorstehenden Ehrung für Kurt Thomas

Aufruf an die Verantwortlichen der Stadt Frankfurt am Main

Enwurf - nicht veröffentlichen vor dem 12. Mai 2004

.....Als Dank für die Freistellung seiner Schüler vom Wehrdienst bescheinigt Thomas 1944 in einem Schreiben an den Reichsführer der SS, Heinrich Himmler einen "ungebrochenen Kulturwillen der SS"...

Dazu:

Heldmann, Seite 880

RS Nr.74 v. 18.12.1944 (71)
Heute kann ich zu meiner Freude berichten, daß der Reichsführer SS und Befehlshaber des Ersatzheeres persönlich entschieden hat, daß von unseren 36 Jungen der Jahrgänge 25 bis 27 nur 15 einberufen werden dürfen, während der Jahrgang 28 vorerst bis Anfang April 45 ganz unangetastet bleibt. Diese Entscheidung ist nicht nur als Garantie für unsere Weiterarbeit anzusehen, sondern auch als Zeichen des ungeheuren Kulturwillens der SS und darüber hinaus als Gradmesser für die Beurteilung der Gesamtlage in den höchsten Stellen. Die Freude über diese neue Lage ist demnach groß. / Die Ferien dauernd diesmal bis einschl. 7. 1. Wegen der Reiseschwierigkeiten beginnt der Unterricht am 10.1.45 vormittags. Es ist unbedingt dafür Sorge zu tragen, daß alle Jungen spätestens am 9. Januar abends auch wirklich hier eintreffen. Eine Ausnahme machen die Jungen der Jahrgänge 25 bis 27, die ja unter normalen Verhältnissen längst eingezogen wären und keinen Urlaub bekommen würden. Für sie beginnt der Unterricht am 30.Dezember. Der Anreisetag ist der 28. und 29.Dezember.

Bemerkung:

Wieder verfälscht Herr Dr. Stoodt in seinem öffentlichen Aufruf tendenziös und gravierend die Tatsachen:

Thomas schreibt nicht einen freiwilligen Verherrlichungs-Brief an den SS-Führer Himmler, wie Dr. Stoodt herausstreicht, sondern er unterrichtet in einem Schreiben an die Schüler-Eltern, daß Himmler - als Befehlshaber des Ersatzheeres war er die einzige Instanz für Freistellungen vom Heeresdienst! - von insgesamt 36 kriegstauglichen Jungen immerhin 21 vom Kriegsdienst freigestellt hat, und der ganze Jahrgang 1928 vorerst bis April 1945 ebenfalls nicht eingezogen werden darf. Und zwar "aus kulturellen Gründen" ! Und daß Thomas diesen "Kulturwillen" herausstreicht, zielt natürlich bereits auf die nächsten diesbezüglichen Anträge.

Ich bin überzeugt, daß viele Stadtverordnete gerade wegen dieser Falschbehauptung in dem Beschluß, Thomas eine Ehrung zu verweigern, nachdrücklich bestärkt wurden.