AN Nr. 16: Die fehlende Ehrung jüdischer Musiker

Zur bevorstehenden Ehrung für Kurt Thomas

Aufruf an die Verantwortlichen der Stadt Frankfurt am Main

Enwurf - nicht veröffentlichen vor dem 12. Mai 2004

Wir bitten die Verantwortlichen der Stadt Frankfurt:

- Sehen Sie von jeder öffentlichen Ehrung für Kurt Thomas ab,

- sorgen Sie für eine angemessene Ehrung der in der NS-Zeit vertriebenen und ermordeten jüdischen Kulturschaffenden Frankfurts,

- benennen Sie den küftige Probensaal der Frankfurter Chöre nicht nach Kurt Thomas, sondern nach einer / einem würdigen Exponentin / Exponenten aus dem jüdischen Kulturleben Frankfurts, zB. nach Nathan Ehrenreich.

Dazu:

Daß Ehrungen jüdischer Musiker, die in der NS-Zeit vertrieben oder ermordet wurden, bisher ausgeblieben sind, ist mir unverständlich. Immerhin hat vor mehr als 14 Jahren Herr Martini im Auftrage der Stadt über dieses Thema umfangreiche Forschungen angestellt. Die Bereitschaft der Frankfurter Bevölkerung für solche Initiativen und auch für deren Finanzierung wäre vielfach vorhanden gewesen.

Frage: Bedurfte es erst des hundertsten Geburtstages von Prof. Thomas und der Initiative seiner Schüler, bis man sich der zu Recht vermißten Ehrungen für die jüdischen Musiker erinnert? Oder möchte man mit der Verhinderungs-Kampagne vielleicht nur von eigenen Versäumnissen ablenken?

Eine Verknüpfung der (öffentlichen) Versäumnisse mit unserem (persönlichen) Anliegen - dem Gedenken an die schon fast vergessenen großen Leistungen Helmut Walchas und Kurt Thomas´ für unsere Stadt - halte ich für unzulässig !