Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich bin damit am Schluss meiner Ausführungen angelangt. Die Veranstaltungsreihe soll – wenn ich recht sehe – vor allem dazu dienen, dass Sie in der Gemeinde der Dreikönigskirche zu einer Klärung in der Frage nach einer Gedenktafel für Kurt Thomas gelangen. Es gibt aus meiner Sicht gute Gründe, für diese Ehrung zu sein, es erscheint mir aber auch nachvollziehbar, gegen diese Ehrung Bedenken zu haben. Das ist eine Frage der Akzentsetzung. Nach allem, was ich aus der Ferne sehen kann, ist die bisherige Diskussion immer mehr parteipolitisch und ideologisch instrumentalisiert worden. Das ist sehr bedauerlich – und damit ist niemandem gedient. Einem Traum gliche es, wenn Sie in Ihrer Entscheidungsfindung einen anderen Weg beschreiten könnten als den, den die Diskussion bisher eingenommen hat und wenn Sie damit zeigen könnten, dass in der Kirche noch immer ein anderer Wind weht als in der Welt draußen. Das wäre dann der Fall, wenn Sie – wie auch immer Sie sich entscheiden – ein Gefühl dafür vermitteln könnten, dass es hier um Menschen geht und um individuelle Lebensgeschichten, über die keiner von uns in selbstgerechter Anmaßung zu richten imstande ist.