Zum wiederholten Male behauptet Herr Dr. Stoodt unter Berufung auf einen anonymen Zeugen, Thomas hätte in der Dreikönigskirche die Matthäuspassion mit einer Hakenkreuzbinde dirigiert. Wie bereits dargelegt (Aktennotiz Nr.: 7) trifft das nicht zu. Ich fordere Herrn Dr. Stoodt auf, diesen Zeugen zu benennen, damit ich mich mit ihm auseinandersetzen kann.
Im übrigen: Prof Thomas hat mit Chor und Orchester des Musischen Gymnasiums nicht nur 2 x, sondern ständig die Werke von J. S. Bach in einer Beamtenjacke mit Hakenkreuzbinde dirigiert; z. B. in den unvergeßlichen "Bach-Stunden" zusammen mit Helmut Walcha im stets überfüllten Frankfurter Saalbau die Motetten:
am 01.11.1942: "Singet dem Herrn ein neues Lied"
am 29.11.1942: "Der Geist hilft uns´rer Schwachheit auf"
am 13.12.1942: "Lobet den Herrn, alle Heiden"
am 24.01.1943: "Komm, Jesu, komm"
am 21.02.1943: "Fürchte dich nicht, ich bin bei dir"
am 21.03 1943: "Jesu, meine Freude"
oder am 30. 06. u. 14. 07. 1943 bei den Serenaden im Frankfurter Karmeliter-Kloster oder bei ungezählten Auftritten des Musischen Gymnasiums in ganz Deutschland bis hin zu den letzten Tagen des Krieges im Kloster Untermarchtal. (Aktennotiz Nr.: 17).
Auch bei dem Konzert für das "Freie Deutsche Hochstift" am 03. 04. 1943 trugen die Ausführenden- wie stets bei öffentlichen Auftritten der Schule - pflichtgemäß Uniform. (Aktennotiz Nr.: 8)
Meine Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt: "Besser Bach mit, oder besser kein Bach ohne Uniform" haben mir die Herren Dr. Stoodt und Martini noch nicht beantwortet.
Ich gebe zu, eine seriöse und nicht von Haß und Selbstherrlichkeit getragene Auseinandersetzung mit diesem Thema könnte sich lohnen. Wer aber von Thomas, ohne ihn gekannt zu haben und gegen die Aussage aller Zeitzeugen, als einem "profitierenden Opportunisten" spricht, läßt leider von vorn herein eine niveauvolle Erarbeitung solcher Fragestellung nicht erwarten.