Frankfurter Ereignisse 2004 und 2005
Joachim Carlos Martini schreibt:
... Zudem hat man mir berichtet, daß Herr Kurt Thomas eine der Aufführungen der Passionsmusik nach dem Evangelisten Matthäus von Johann Sebastian Bach in der Dreikönigskirche zu Frankfurt am Main mit einer Hakenkreuzbinde um dem Arm dirigiert hat. Hatte man ihn dazu gezwungen?
Das ist für manche Menschen auch damals schon ein Ärgernis gewesen. Ich habe diese Information von einem guten Bekannten erhalten, der daraufhin jedenfalls den Chor verlassen hat. ...
Entgegnung:
Diese Behauptung ist schlichtweg falsch, zeigt aber die Bedenkenlosigkeit, mit der Martini versucht, Prof. Thomas herabzuwürdigen:
1) Thomas hat während des Krieges zu keinem Zeitpunkt in der Sachsenhäuser Dreikönigskirche dirigiert.
2) Uniform hat Thomas nur getragen, wenn das "Musische Gymnasium" Konzerte gegeben hat. Bachs Matthäus-Passion wurde aber vom Musischen Gymnasium niemals aufgeführt.
3) Die letzte Aufführung der Matthäus-Passion in Frankfurt erfolgte am 3.4.1942 im Saalbau durch den Cäcilien-Verein. Dort durften auch Schüler unserer Schule mitsingen. Prof. Thomas trug dabei keine Uniform, sondern zivile Konzertkleidung.
Dr. Hans Christoph Stoodt
.... Dies schloss neben einer Vielzahl unsäglicher öffentlicher Aussagen zur Rechtfertigung von Faschismus und Krieg (einige wenige davon zitiert Ihr Artikel, viele weiter liegen noch vor) auch äußere Unterwerfungsgesten wie das Tragen einer Hakenkreuzbinde beim Dirigieren einer Bach'schen Matthäuspassion ein - eine abscheuliche und grauenvolle Vorstellung. Angesichts der Opfer des Faschismus, angesichts aber auch des Mutes der in Deutschland und Europa gegen diesen kämpfenden Antifaschistinnen und Antifaschisten kann eine solche Haltung nicht öffentlich geehrt werden.
Entgegnung:
Was bei J.C. Martini noch Hörensagen ist ("man hat mir berichtet"), wird bei Pfarrer Dr. Stoodt gleich zur unumstößlichen Tatsache, der man - zur Beeinflussung der Leser - die Bewertung "abscheulich und grauenvoll" hinzufügt:
Dies ist Agitation !